Gicht und Hyperurikämie

Bei der Gicht handelt es sich um eine angeborene Harnstoffwechselstörung, der sogenannten Hyperurikämie. Die Ursache geht einher mit einer zu geringen Harnsäureausscheidung und nur sehr selten mit einer erhöhten Harnsäurebildung. Etwa 1,6 Mill. Menschen in Deutschland leiden an Gicht. Bei Männern ist das Risiko zu erkranken deutlich höher als bei Frauen.

Diese erbliche Erkrankung kann durch Faktoren wie hyperkalorischer Ernährung, exzessivem Genuss von Fleisch oder zuviel Alkohol deutlich verschlimmert sein. Ab einem Harnsäuregehalt von mehr als 6,5 mg pro 100 ml Blut lagern sich Harnäurekristalle in Gelenken, Schleimbeuteln und Sehnen ab, was zu einer schmerzhaften Entzündung der Gelenkinnenhaut führt. Mehr als 9 mg Harnsäure pro 100 ml Blutplasma sind neben einer Diät auch zusätzlich unbedingt mit Medikamenten zu therapieren. Am häufigsten ist die sogenannte Podagra, eine akute Arthritis urica des Großzehengrundgelenks.

Ziel ist eine Reduzierung von Übergewicht und eine Verringerung der Purinzufuhr, um der Harnsäurebildung entgegenzuwirken. Besonders purinreiche Lebensmittel sind: Fleisch, Fleischextrakte, Innereien, Forelle, Karpfen, Bohnen, Erbsen. Ebenfalls sollte fettreiche Nahrung und Alkohol gemieden werden. Sinnvoll ist der Einsatz einer ovolaktovegetabilen (purinfreie Eiweiße wie Milch und Ei) Kost.